Wenn Anfang Oktober der frühe Herbst das ganze Land in kräftige Farben taucht dann kündigt sich langsam die beliebte Törggele-Zeit an. Das herbstliche Törggelen gilt als eines der kulinarischen Highlights in Südtirol und findet im Anschluss an die Erntezeit statt. Die Feste feiern wie sie fallen! Dieser gute Rat gilt natürlich besonders beim Törggelen, wo bereits das Wort Törggelen von der Weinpresse, der Torggl, kommt.
Ursprünglich war die Törggele-Saison eine Form der
Weinverkostung unter Winzern. Die Winzer der Gegend trafen sich nach der
Erntezeit, um gegenseitig den ersten Wein nach der Lese, den "Nuien" zu
probieren, dabei wurden in geselliger Runde Erfahrungen ausgetauscht
und anbei die lokalen Spezialitäten verkostet.
Für den, der es einmal nach Art der Einheimischen genießen
möchte, ist es wohl am besten, die traditionelle Reihenfolge dieses
alten Brauches einzuhalten und sich einen Gastbetrieb zu suchen, der
seine Spezialitäten noch in hauseigener Produktion herstellt. Als
"Entree" werden dort stets Schlutzkrapfen serviert, gefolgt von
einfachen bäuerlichen Gerichten, oft auch Kaminwurzen und Speck.
Danach gibt es die eigentliche Attraktion der
Törggele-Partie, die unter freiem Himmel gebratenen Kastanien, in
Südtirol "Keschtn" genannt, dazu den süßen Most, den Sußer, und meistens
auch die süßen Bauernkrapfen mit Mohn- oder Kastanienfüllung, die immer
eine Sünde wert sind.
Auszug aus dem Bericht von FOCUS-Online-Autor Hans-Werner Rodrian
"Torggl" nennen die Südtiroler seit alters her die Weinpressen. Wenn die schweren Holzungetüme ihre Arbeit getan haben, beginnt das Törggelen. Dann stellen die Weinbauern ein paar Stühle und Tische vors Haus, und ihre guten Stuben verwandeln sich zu Buschenschanken. Aufgetischt werden frisch gekelterter süßer "Most" und der halbgegorene "Nuien", dazu ein "G´selchtes" mit Kraut und hinterher "Köschtn", die frisch gerösteten Esskastanien.
Den Touristen zuliebe beginnen die ersten Törggelen-Partien als Ausflugsattraktion heute meist schon im September. Busse fahren einschlägige Großgaststätten an. Dort wird geschunkelt und gesungen, der süße Traubenmost fließt in Strömen. Dass er pasteurisiert ist und aus Süditalien stammt, stört kaum jemanden.
Mit der Tradition des Törggelen hat das alles freilich wenig zu tun. Das findet im kleinen Freundeskreis statt und verträgt keine lauten Töne. Nach alter Sitte wird der neue Wein auch erst um Martini, den 11. November, herum verkostet. Doch keine Angst: Dann wartet immer noch eine strahlende Herbstsonne auf alle, die zum Wein wandern. Denn der wächst ja nur in sonnigen Südlagen, wo es weder Nebel noch viel Frost gibt.
Den Weg zu den schönsten Buschenschanken weist entweder eine gute Spürnase oder ein kundiges Büchlein. Am leichtesten fündig wird der Neuling natürlich in den Hochburgen des Törggelen: am Salten zum Beispiel, um Villanders oder Völlan.
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